Marcellus Maximus meint. - Ausgabe #59
Nachdem ich letzte Woche bekanntgab, dass die nächste Ausgabe des Newsletters erst heute erscheinen wird, erreichten mich zahlreiche Nachrichten, für die ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken möchte. Sie erhielten vor allem zwei Fragen: 1.Geht es mir gut? 2.Wird es den Newsletter weiterhin geben? Beide Fragen kann ich mit Ja beantworten. Ich bin inzwischen auch vollständig geimpft. Auf den Anruf von Bill Gates warte ich allerdings immer noch.
Die Nachricht, dass in Berlin kaum noch jemand bauen möchte, überrascht mich nicht. Ich habe das von Anfang an prophezeit. Es wundert ebensowenig, dass auf einmal “Curry” als rassistisch gebrandmarkt wird. Im aktuellen Klima war das nur eine Frage der Zeit. Meiner Meinung nach sollte man so einem Unsinn keine Legitimität verleihen, indem man darüber diskutiert.
Viel wichtiger war finde ich das Ergebnis meiner Umfrage auf Twitter, wo es in Berlin die beste Currywurst gibt. In den Kommentaren stehen noch einige Tipps.
Heiß diskutiert wird diese Woche auch die Entscheidung, dass es kostenlose Corona-Bürgertests ab Oktober nicht mehr geben wird. Ich halte das Thema für komplexer, als es dargestellt wird. Einerseits wäre es eine Zumutung für den Steuerzahler, weiterhin Tests für Menschen bezahlen zu müssen, die keine Impfung wollen. Andererseits wird das Ende der kostenlosen Tests dazu führen, dass sich viel weniger Menschen testen lassen.
Neuen Abonnenten empfehle ich die “About”-Seite. Wer mir in den sozialen Medien folgen möchte, findet Vernetzungsmöglichkeiten auf meiner Website. Bei Twitter kann man zusätzlich die #FreeBlackTwitterGermany-Liste für schwarze Meinungsvielfalt im deutschsprachigen Raum abonnieren.
Nun aber los.
Heute geht es unter Anderem um Wunschvorstellungen, die Unschuldsvermutung und Framing.
Willkommen im Club!
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Politik und Gesellschaft
Die Bahn streikt mal wieder und Klaus Weselsky bekommt die Beachtung, die er so dringend braucht. Ich finde diesen Mann maximal unsympathisch, weil ihm auch krasseste Folgen für Reisende völlig egal sind. Ein Blick in die Geschichte belegt das. Michael Rasch vermutet in der NZZ, dass dieser Höhenflug bald vorbei sein könnte.
Die geringe Vorwarnzeit für den Streikbeginn hat schon jetzt dazu geführt, dass viele Kunden in den sozialen Netzwerken ihrer Verärgerung Luft machen. Zudem wirkt der Streit mitten in den Sommerferien auch deshalb deplatziert, weil in diesem Corona-Jahr immer noch viele Menschen die langersehnten Ferien in Deutschland verbringen und vielleicht die Bahn nutzen wollen. Diese müssen sich, wenn der gebuchte Zug überhaupt fährt, nun auch noch trotz Pandemie in einen voraussichtlich völlig überfüllten Zug quetschen.
Zudem trifft die GDL dieses Mal auf einen angeschlagenen Gegner. Die Corona-Pandemie hat dem Konzern Milliardenverluste eingebrockt. Auf Druck der Politik hatte die Bahn ihr Angebot weitgehend aufrechterhalten, obwohl die vielen Züge nahezu leer durchs Land gefahren sind. Dafür müssen auch die Steuerzahler aufkommen, die sich nun doppelt über den Streik aufregen werden, wenn sie zugleich Kunden der Bahn sind. Dazu summieren sich nun noch die immensen Kosten für die jüngsten Flutschäden.
Wenn die Energiewende funktionieren soll, ist eine Diskussion über die temporäre Wiedereinführung der Atomkraft unvermeidlich. Das findet auch Theo Sommer.
Der deutsche Stromverbrauch liegt aktuell bei jährlich etwa 580 Terawattstunden. Bundeswirtschaftsminister Altmaier schätzt, dass der Bedarf sich 2030 um 15 Prozent auf 645 bis 665 Terawattstunden erhöhen wird. Das liegt am unteren Ende der gegenwärtigen diskutierten Bedarfsschätzungen. Aber in einem stimmen sie alle überein: Die geplante Erzeugerleistung wird da auf keinen Fall ausreichen. Der Bundesrechnungshof warnt vor einem Blackout im Zuge der Energiewende. In der Tat klafft eine erhebliche Lücke zwischen dem Ziel, 2030 einen Anteil von 65 Prozent unserer Energie aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse zu schaffen, und dem tatsächlich erreichbar scheinenden Prozentsatz von Strom aus erneuerbaren Quellen. Es fehlt an Ersatzenergie.
Es ist eine Illusion, dass Ökoenergie den Ausfall des Kohlestroms ersetzen könnte. Annalena Baerbock sagt: "100 Prozent erneuerbare Energie schaffen wir nur, wenn wir, wenn man Solarenergie und Windkraft massiv ausbaut." Dazu wären 10.000 zusätzliche Windräder und riesige Flächen nötig. Doch fehlt für die Vollversorgung aus erneuerbarer Energie nicht nur der Platz, wir haben auch zu wenig Sonnenstunden und zu viele Windflauten. Außerdem ist erst ein Fünftel der Trassen von Nord nach Süd fertig, die zum Ende des Atomausstiegs fertig sein sollten – und die Grünen lügen sich und uns in die Tasche, wenn sie den Ausbau von Netzen und Trassen für die Lösung halten. Ihre eigene Basis organisiert vielfach "unten" die Bürgerinitiativen gegen die Windparks und die Stromtrassen, die sie "oben" für nötig halten.
Ohne Atom- und Kohleenergie fehlen uns 40 Prozent unserer Erzeugungskapazität, sagt Christian Bruch von Siemens Energy. Das heißt: Wir brauchen Brückentechnologien, die uns ohne wirtschaftliche und gesellschaftliche Brüche in die karbonfreie Zukunft führen. Solch eine Brückentechnologie ist das Erdgas aus den Pipelines, durch die eines Tages auch Wasserstoff transportiert werden kann – aber auch die Kernenergie, deren Hauptproblem, die Entsorgung des Atommülls, in zwei oder drei Jahrzehnten möglicherweise lösbarer sein wird als heute. Die sechs Kernkraftwerke zunächst weiterlaufen zu lassen, würde von 2023 an eine jährliche Einsparung von 90 Millionen Tonnen CO2 ermöglichen. Das wäre ein konkretes und sofort wirksames Klimaschutzprogramm.
Wir brauchen die Atomkraft noch - Zeit
In Berlin haben zwei Männer aus Afghanistan ihre Schwester umgebracht, weil ihnen deren offene Lebensweise missfiel. Berlins Integrationssenatorin Elke Breitenbach ist der Meinung, dies sei kein sogenannter Ehrenmord, sondern ein “Femizid”. Der Versuch, Verbrechen im Namen der Ehre mit diesem wegen der Verbindung zu “Genozid” hochproblematischen Begriff umzudefinieren, stößt mir schon länger auf. Wer einen Ehrenmord als Femizid zu framen versucht, negiert spezifische Motive, stellt Ideologie über Aufklärung und erschwert somit den Schutz von Frauen. Ahmad Mansour hat sich in einem Interview sehr klar dazu geäussert.
In der Gesellschaft herrscht kaum ein Wahrnehmungsbewusstsein für die Probleme, die es bei der Integration von Migranten gibt. Sehr viele verdrängen oder relativieren diese Probleme. Bei Ehrenmord wird von Femizid gesprochen, vom allgemeinen Phänomen von Gewalt gegenüber Frauen.
Natürlich gibt es diese allgemeine Gewalt gegen Frauen, aber wenn wir dabei die kulturellen und religiösen Hintergründe von bestimmten Phänomenen ausblenden, hilft das nicht weiter. Ich habe den Eindruck, dass teilweise die allgemeine Diskussion über die Abwertung von Frauen und die Ablehnung von Emanzipation und Gleichberechtigung dazu führt, dass wir im Speziellen nicht weiterkommen.
Damit meine ich die Unterdrückung und die Gewalt in patriarchalischen Strukturen, die bei vielen Flüchtlingen herrschen. Und in der Folge führt das natürlich dazu, dass man zu wenig dafür tut, diese Leute zu erreichen. Es hilft ja nicht, bloß zu sagen: In Deutschland herrscht Gleichberechtigung. Migrationsarbeit bedeutet ja, dass man die Flüchtlinge für die Werte dieser Gesellschaft gewinnt.
Integrationsarbeit bedeutet Ängste abzubauen und für Freiheit zu begeistern. Dazu gehört auch die Bekämpfung von Parallelgesellschaften. Bei diesen Punkten sehe ich noch ganz große Defizite.
Unterdrückung im Namen der Ehre - Tagesspiegel
In der Initiative “Deutsche Wohnen enteignen” sorgt der Umgang mit einem Fall vemeintlichen sexuellen Fehlverhaltens für Diskussionen. Wieder einmal werden rechtsstaatliche Prinzipien ausser Kraft gesetzt. An dieser Stelle weise ich auf meinen Artikel “Das Ende der Unschuldsvermutung” in der “Welt” hin. Rainer Balcerowiak hat die aktuelle Causa bei Heise behandelt.
Nach dem Vorwurf einer Aktivistin, sie sei vom Kampagnensprecher Michel P. sexuell belästigt worden, vertritt das Leitungsgremium die Position, dass diese Anschuldigung auch ohne weitere Nachfragen als unumstößliche Wahrheit zu bewerten ist.
Auch wurde dem Beschuldigten eine Anhörung zu den Vorwürfen verweigert. Als Vorbedingung für die Teilnahme an einem "transformativen Prozess" der Aufarbeitung durch eine Kommission und externe Berater wird von ihm ein Schuldeingeständnis verlangt. P. weist die Anschuldigung aber nach wie vor kategorisch als "frei erfunden" zurück.
Ein Stimmungsbild - also keine offizielle Abstimmung - auf dem Kampagnenplenum am Dienstag ergab eine Mehrheit für dieses Vorgehen. Eine Reintegration von P. in die Kampagne wurde abgelehnt. P. hat inzwischen die Konsequenzen gezogen und am Mittwoch auch selbst seinen Rückzug aus der Kampagne erklärt. Zu weiteren Stellungnahmen ist er derzeit nicht bereit, was angesichts der schwer fassbaren und extrem belastenden Vorgehensweise gegen ihn auch nachvollziehbar ist.
In der Tat ist das Prozedere vollkommen inakzeptabel. Es gibt eine Anschuldigung, die durch nichts substantiiert ist und dennoch postwendend zu einem Schuldspruch führt - mit weitreichenden Konsequenzen für den Beschuldigten und sein Umfeld. Nicht alle wollen da mitziehen, doch Kritiker - und auch Kritikerinnen - haben keine Chance.
• Können Vertreter von vordemokratischen, diametral gegen rechtsstaatliche Grundprinzipien (Unschuldsvermutung, Anhörung, faires Verfahren) gerichteten ideologischen Konstrukten Bestandteil breiter Bündniskampagnen sein?
• Wäre es nicht an der Zeit, dem System von Anschuldigung und automatischer Verurteilung ohne Anhörung und Untersuchung grundsätzlich den Kampf anzusagen und als unvereinbar mit demokratischen Prinzipien zu kennzeichnen?
• Bleibt ein "Eingeständnis" des Beschuldigten (der die Anschuldigungen kategorisch zurückweist und rechtliche Schritte gegen das vermeintliche Opfer eingeleitet hat) Voraussetzung für die jetzt geplanten "transformativen Prozesse"?
Vom Presseteam der Kampagne gab es eine lapidare, aber dennoch gerade deshalb erhellende Antwort: "Der Vorfall befindet sich in Klärung. Die Kampagne hat dafür auf demokratische Weise einen Prozess ausgehandelt, bei dem beide Parteien eingebunden werden sollen." Zynischer geht es kaum, denn die besagte "Einbindung" des Beschuldigten ist an ein vorheriges Unterwerfungsritual gekoppelt - und an die bedingungslose Anerkennung der Deutungs- und Verfahrenshoheit der Beschuldigenden.
Zwar werden "Fehler" eingestanden, etwa im Umgang mit dem Büroteam der Kampagne, das rüde gecancelt wurde, weil es sich dieser Linie nicht unterwerfen wollte und von einigen deshalb als "Täterschützer" diffamiert wurde.
Und es zirkulieren intern auch Papiere, in denen das "Definitionsmacht-Konzept" und der Umgang mit dem Beschuldigten deutlich kritisiert werden. Ganz zu schweigen von den vielen "einfachen" Unterstützern in den Stadtteilen, die vor Ort die Kärrnerarbeit machen, aber in akademisch geprägten Debatten um "Awareness" und radikalfeministische Konzepte keinen Platz finden und keine Stimme haben. Aber die Strippenzieher wollen ihren Kurs unbedingt durchhalten, und die Konflikte möglichst auf die Zeit nach dem Volksentscheid vertagen.
Das ist wohl keine gute Idee. Im Gegenteil. Die Kampagne steht stellvertretend für die in vielen linken Zusammenhängen grassierende Ablehnung rechtsstaatlicher Prinzipien und das Pochen auf die eigene "Definitionsmacht" und eine extralegale Urteilsbefugnis, besonders bei behaupteten sexuellen Übergriffen und rassistischen Diskriminierungen. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät. Der Kampf gegen diese zutiefst reaktionären Strömungen muss jetzt geführt werden. Sie haben in linken, demokratischen und emanzipatorischen Bewegungen nichts zu suchen und könnten zu deren Totengräbern werden.
Rechtsfreie Räume in linken Köpfen - Heise Online
Zum Ende der Rubrik wieder Sehenswertes. In den letzten Wochen sorgte für Aufregung, dass Wolfgang Bosbach zusammen mit Hans-Georg Maaßen eine Wahlkampfveranstaltung abhalten wolle. Damit zeige Bosbach sein “wahres” Gesicht, wussten Viele schon, bevor das Gespräch stattgefunden hatte. Dass Maaßen, den ich wegen seiner unübersehbaren Radikalisierung, inzwischen sehr kritisch sehe, auch wenn ich sie psychologisch nachvollziehen kann, nicht wenigen den Blutdruck in die Höhe treibt, ist keine Neuigkeit. Ich halte ihn trotz aller schräger Wortmeldungen nach wie vor für einen Demokraten. Nun ist das vieldiskutierte Event online und ich kann jedem empfehlen, es sich anzusehen. Nur, wenn man weiß, was dort tatsächlich gesagt wurde, kann man sich eine seriöse Meinung bilden. Ich schätze Wolfgang Bosbach sehr und er sagt hier keinen einzigen verwerflichen Satz.
Kultur
Birthe Mühlhoff hat sich im Philosophie Magazin mit der Frage beschäftigt, warum es soviele Neuauflagen im Film- und Serienbereich gibt.
Unsere Gegenwart ist in einem Loop gefangen, in dem sie Altbewährtes immer wieder aufleben lässt. Das war, vor allem auf Musik bezogen, die These von Retromania, dem 2012 erschienenen Buch des britischen Poptheoretikers Simon Reynolds. Noch einen Schritt weiter ging der Soziologe Zygmunt Bauman, der in seinem gleichnamigen Essay von 2017 den gesellschaftlichen Zustand auf den Begriff „Retrotopia“ brachte, einer Welt also, in der sich die Hoffnungen auf eine bessere Zukunft zerschlagen und die Utopien ihre Strahlkraft verloren haben. Das Einzige, was noch plausibel für Inspiration sorgen kann, ist demnach die untote Vergangenheit. Nach dem Motto: Es soll werden, was schon war. Nun scheint zwar allen Beteiligten klar, dass die Vergangenheit gar nicht so unschuldig und problemfrei gewesen ist, wie man es gerne hätte. Dennoch hat sie unserer Gegenwart eines voraus: Damals hat es noch einen Glauben an die Zukunft gegeben. Dass letztere besser wird als die Gegenwart, das scheint nach internationalem Terror, Finanzkrise, Pandemie und sich verschärfenden Klimawandel nämlich kaum noch jemand anzunehmen – was sich wiederum immer stärker in der Popkultur widerspiegelt.
Hannah Arendt etwa war zu ihren Lebzeiten nicht nur sehr umstritten, sondern wurde bis vor Kurzem auch weit weniger gelesen und rezipiert. Und ist es nicht auch ein generelles Merkmal kultureller Artefakte, dass sie, nachdem sie in die Welt gesetzt wurden, ein Eigenleben entfalten und sie mitunter, weil sich die Zeiten geändert haben, Jahre nach ihrem Erscheinen neue Aktualität gewinnen können? Ja, war Kultur nicht immer schon eine große Wiederaufbereitungsanlage, in der zitiert, variiert und neu aufgelegt wird? Geht es in Musik, Literatur, den Künsten und der Philosophie nicht seit je her nur bedingt um Originalität im engeren Sinne, sondern vielmehr um die Frage, wie ein bereits bekanntes und als bekannt vorausgesetztes Thema erzählt, ausgestaltet und inszeniert wird?
Gefangen in Retrotopia? - Philosophie Magazin
Zwei Klassiker im Zusammenhang mit Joachim Kaiser. Ein Interview mit Roger Willemsen.
Und eine Diskussion mit Marcel Reich-Ranicki über das Verhältnis von Text und Musik in der Oper.
In der FAZ fand ich einen lesenswerten Artikel über ein Foto, welches im Zusammenhang mit dem Besuch von Adorno im Februar 1961 in Frankfurt entstand.
Im Anschluss an die Veranstaltung findet ein Empfang in der Villa von Unseld, Klettenbergstraße 35, statt. Dort dürfte die Szene spielen, die das hier abgebildete Foto zeigt: Beckett, Adorno und Karl Korn, Mitgründer und -herausgeber dieser Zeitung, in deren Feuilleton er am 1. März 1961 den Verlagsabend bespricht. Korns Rezension, überschrieben mit „Beckett in Frankfurt“ und gezeichnet mit K.K., setzt ein mit der Aufzählung prominenter Gäste, unter ihnen die Verlagsautoren Karl Krolow und Hans Magnus Enzensberger und Universitätsprofessoren wie der Rechtshistoriker Helmut Coing, und vermerkt zum Ablauf des Abends ironisch: „Der Suhrkampritus ist in Frankfurt schon eingeübt.“ Dann wechselt Korn die Tonart, um das Faszinierende der Vortragsweise des Philosophen zu beschwören: „Stimme und Diktion haben jenen unverwechselbaren Charakter des Gläsernen, der Abend wird zur Séance, der Magier, der da spricht, zelebriert sein Sujet auf genußreich künstliche Weise, die nur er versteht.“
Eine Séance im Hause Unseld - Frankfurter Allgemeine Zeitung
Coverversion der Woche: The Jimi Hendrix Experience - Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band
Die Beatles veröffentlichten ihr gleichnamiges Album am Freitag, den 25.05.1967. Am darauffolgenden Sonntag spielte Jimi Hendrix mit seiner Band im Saville Theatre in London. Im Publikum waren, neben Paul McCartney, auch Eric Clapton und Pete Townshend (The Who). Dreißig Minuten vor dem Auftritt konfrontierte Hendrix die Band mit dem Wunsch, das Lied zu covern. So wurde es umgehend geprobt und als erstes gespielt. Von der ursprünglichen Darbietung gibt es leider keinen Mitschnitt, der hier verlinkte ist wahrscheinlich vom 22. Dezember 1967. Paul McCartney erzählte in einem Inteview nicht nur, wie beeindruckt er war, sondern auch, dass er sich Sorgen darüber machte, dass die Gitarre wegen des starken Vibratos nach dem Song total verstimmt sein müsse. Dem war dann auch so und Jimi Hendrix forderte Eric Clapton auf, diese neu zu stimmen. Dem kam dieser allerdings nicht nach.
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