Prolog
Deutscher Atomstrom ist Geschichte. Damit haben die Grünen, deren Hauptfeind immer die Atomkraft war, einen historischen Sieg errungen. Dem Klimaschutz hilft diese rein ideologisch motivierte Entscheidung nichts. Hätte man alle sechs Kernkraftwerke über das Jahr 2022 am Netz gelassen, Hätte man damit nicht nur alle Kohlekraftwerke ersetzen, sondern auch ungefähr 70 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen können. Das sind fast ein Drittel der energiebedingten Emissionen und ca. zehn Prozent der deutschlandweiten Emissionen. Zusätzlich wäre damit ein Großteil der Landwirtschaft ausgeglichen.
Eine neue Generation von Reaktoren kann ausserdem Atommüll wiederverwerten. Vernünftig wäre gewesen, solche neu zu bauen. Anstatt sich von ihrer Fixierung zu lösen, nimmt die Partei lieber in Kauf, dass weitaus klimaschädlichere Kohlekraftwerke weiterbetrieben werden. Selbstverständlich kauft Deutschland auch in Zukunft Atomstrom aus Nachbarländern ein. Dass kein nennenswertes Industrieland unseren Weg geht, sollte nachdenklich machen. Im Gegenteil: Frankreich betreibt 56 Atomkraftwerke und baut weitere, ähnlich Großbritannien. Polen steigt neu in die Atomkraft ein und Finnland bezieht bald bis zu 40% des Stroms aus Atomkraft. Die finnischen Grünen begrüßen das. Aber wir wissen es wieder einmal besser, als der Rest der Welt. In moralischer Erhabenheit sind wir Weltmeister. Niemand, der bei Sinnen ist, kann noch ernsthaft behaupten, den Grünen ginge es um Klimaschutz.
Das alles heißt nicht, dass Atomkraft eine völlig unproblematische Art der Energieerzeugung ist. Es hätte allerdings nachweislich bessere Wege als den eingeschlagenen gegeben. Nun ist der Zug abgefahren und man kann nur hoffen, dass dieses riskante Experiment gut ausgeht. Solange man sich darauf verlässt, dass diejenigen, die diese missliche Lage herbeigeführt haben, den Weg aus ihr heraus kennen, darf man daran aus guten Gründen zweifeln.
In letzter Zeit wurde wieder viel über die weltanschauliche Schlagseite von Medien diskutiert. Privat finanzierte Veröffentlichungen mit politischer Tendenz, bei denen jeder selbst entscheiden kann, ob er sie unterstützen möchte, sind etwas anderes, als öffentlich- rechtliche, für die jeder Bürger zwangsweise zahlen muss. Was daran so schwer zu verstehen ist, wird sich mir wohl nie erschließen.
Laut einer “Time Out”-Umfrage hat Berlin den besten ÖPNV der Welt. Das kann nur ein Witz sein. Die BVG schafft es nicht einmal, für saubere Stationen/Wagons zu sorgen und zahlende Fahrgäste sicher, zuverlässig und unbehelligt von A nach B zu befördern. Busse fahren regelmäßig gar nicht, oft mehrere hintereinander. Die S-Bahn hat ihre eigenen Probleme, ist aber auch weit von einem idealen Zustand entfernt. Das bekommen andere Weltstädte deutlich besser hin.
Nun aber los. Heute geht es unter anderem um Unterwanderung, Ethik und rote Linien.
Politik und Gesellschaft
Nachdem die Filmbranche unter anderem mit Diversitätskriterien bei der Vergabe von Oscars erfolgreich unterwandert wurde, ist nun die Musikbranche an der Reihe. Eine neue Studie bemängelt mangelnde Diversität bei den an einer Produktion Beteiligten. Die Quotenforderung ist auch hier nur eine Frage der Zeit. Das kann man natürlich so machen, dann darf man sich allerdings nicht über die negativen Folgen bezüglich der Kreativität beschweren.
Die Studie fragt: Wie hoch ist der Anteil weiblicher und nichtbinärer Produzentinnen, Sound-Ingenieurinnen, Sound-Mischerinnen et cetera an den erfolgreichsten Songs des Jahres 2022?
Dabei fällt auf, dass der nicht männliche Anteil in den technischen Kategorien je nach Genre doch recht stark schwankt: Von Metal (0 Prozent) über Rap (0,7 Prozent), christliche Musik (0,8 Prozent) bis hin zu Folk und Americana (16,4 Prozent) und Electro (17,6 Prozent).
Geplante Auftritte des “AWO-Balletts Rheinau” auf der Bundesgartenschau sorgen für Unruhe, weil laut des zuständigen Teams der Veranstaltung einige Kostüme die Tatbestände der klischeehaften Darstellung sowie der kulturellen Aneignung erfüllten und somit indiskutabel seien.
Nach Worten der Chefin der Truppe, Erika Schmaltz, beanstandet das zuständige Buga-Team wegen zu klischeehafter Darstellung und angeblicher kultureller Aneignung 6 von 14 Kostümen, mit denen die 17 Frauen des Senioren-Balletts in den nächsten Monaten sieben Mal auf der Buga auftreten wollten.
„Wir sollen die spanischen Flamenco-Kostüme, den orientalische Tanz, den mexikanischen Tanz mit Sombreros und Ponchos, den japanischen Tanz mit Kimonos, den indischen mit Saris und den ägyptischen Tanz, in dem wir als Pharaoninnen verkleidet sind, nicht zeigen“, sagte Schmaltz am Montag.
Geplante Kostüm-Show auf Bundesgartenschau sorgt für Streit - Frankfurter Allgemeine Zeitung
Nun hat es wohl eine Einigung gegeben. “Einigung” bedeutet in diesem Fall, dass sich die Gruppe vor dem Hintergrund einer drohenden Absage den Befindlichkeiten einer winzigen Minderheit unterworfen hat. Diese Entwicklung ist nicht nur eine Gefahr für die Kunstfreiheit, sie ist in letzter Konsequenz demokratiegefährdend.
Wie die BUGA-Veranstalter nach einem gemeinsamen Gespräch mit Vertretern der Arbeiterwohlfahrt (AWO) am Vorabend mitteilten, werden drei Kostüme verändert, sodass sie "dem kulturellen Anspruch des jeweiligen Landes entsprechen", ohne Stereotype darzustellen. Der "Bild"-Zeitung zufolge sollen die Senioren als ägyptische Arbeiter statt als Pharaonen auftreten, die Darstellung der Mexikaner soll ohne Sombrero auskommen. Zudem sollen die Asiatinnen "moderner" werden, heißt es in dem Bericht.
Einigung im Kostüm-Streit bei Bundesgartenschau - N-TV
Die “Zeit” hat einen vielbeachteten Artikel über von Matthias Döpfner verfasste Kurznachrichten veröffentlicht. Dabei sollte man nicht vergessen: Sich offen und angstfrei äußern zu können, gehört zum Wesen eines Vertrauensverhältnisses. Charakterlich defizitär ist derjenige, der ihm Anvertrautes weitergibt. Das sollte mehr empören, als im Affekt Geschriebenes. Mindestens genauso interessant, wie die Informationen aus dem Artikel ist, was die Autoren weggelassen haben. Dass diese Geschichte gelegen kommt, um von den im Moment vieldiskutierten hochbezahlten Regierungs-Engagements öffentlicher-rechtlicher Journalisten abzulenken, ist natürlich eine groteske Verschwörungstheorie.
Döpfner schreibt dieses, Döpfner schreibt jenes – aber was steht in den Nachrichten, die er selbst erhalten hat? Die «Zeit» schweigt dazu. Wer aber nur eine Seite eines Dialogs kennt, der kennt nur die halbe Wahrheit. Der Sinn einer Aussage, vor allem in der privaten Kommunikation, erschliesst sich erst im Kontext. Was ist ernst gemeint, was ironisch? Wo schaukeln sich zwei im Gespräch gegenseitig hoch? Wo macht einer versteckte Anspielungen, die nur das Gegenüber versteht? Wo übertreiben beide, vielleicht aus purer Lust an der Übertreibung?
Wie einseitig die «Zeit» über Döpfner berichtet, fällt auch auf, wenn man sich anschaut, was ihre Autoren nicht für problematisch halten, etwa eine Nachricht der Gesellschafterin Friede Springer an den früheren «Bild»-Chefredaktor. Darin bittet diese den «lieben Julian», der «erfahrenen Bundeskanzlerin» Angela Merkel beim Umgang mit der Corona-Pandemie zu «helfen».
Ist das, also die Aufforderung, sich der Regierung als publizistische Schützenhilfe anzudienen, nicht viel problematischer als ein Verleger, der sich privat kritisch über den Mainstream und die Eliten des Landes äussert und Merkel für eine Fehlbesetzung hielt? Für die «Zeit» offenbar nicht. Aus Döpfners Kritik macht sie «Abscheu» und dichtet ihm an anderer Stelle eine «weit rechte» Gesinnung an – weil er angeblich lieber einen mit AfD-Stimmen (aber ohne eine AfD-Regierungsbeteiligung) gewählten FDP-Ministerpräsidenten in Thüringen gesehen hätte als einen Regierungschef vom linken Rand.
Die «Zeit» wollte Mathias Döpfner blossstellen und hat sich blamiert - Neue Zürcher Zeitung
Justizminister Marco Buschmann hat die Eckpunkte für das im Koalitionsvertrag vereinbarte Gesetzt gegen “digitale Gewalt” vorgestellt. Was unter diesem Begriff verstanden wird, lässt aufhorchen. Nicht nur Urheberrechtsverletzungen sollen künftig als “digitale Gewalt” gelten, bereits negative Restaurantbewertungen könnten in Zukunft Gefahr für die sie Verfassenden bedeuten. Besonders die geplante Ausweitung der Überwachung von Kommunikation beunruhigt. Die empfehlenswerten Messengerdienste Threema und Signal haben bereits angekündigt, keine Daten herauszugeben.
Das Eckpunktepapier sieht weitere Ausweitungen vor. Aktuell reguliert das NetzDG nur Anbieter sozialer Netzwerke, es wurde auch „Facebook-Gesetz“ genannt. Das neue Gesetz dagegen soll auch für Anbieter von Messengern wie WhatsApp und Signal gelten. Wir haben das Bundesjustizministerium gefragt, welche der Pflichten für Messenger gelten sollen. Die Antwort: „die neuen Regelungen“, also alle.
Zudem sollen „auch Anbieter von Messengerdiensten verpflichtet werden, einen inländischen Zustellungsbevollmächtigten zu benennen“, der auch für den Anbieter haftbar sein soll.
Mehr noch: Bisherige Regeln wie das NetzDG betreffen nur öffentliche Inhalte in sozialen Netzwerken. Das neue Gesetz soll darüber hinaus auch für direkte Nachrichten zwischen Nutzer gelten. Das Ministerium bestätigt: „Die neuen Regelungen sollen nicht auf die öffentliche Kommunikation beschränkt sein, sondern auch für die nicht-öffentliche Kommunikation gelten.“
Urheberrechtsverletzungen sind jetzt digitale Gewalt - Netzpolitik
Das verstößt nicht nur klar gegen den Koalitionsvertrag, in dem vereinbart wurde:
Anonyme und pseudonyme Online-Nutzung werden wir wahren.
Damit, dass ein liberaler Minister den größten Angriff auf informationelle Selbstbestimmung und Privatsphäre seit dem Bestehen der Bundesrepublik anführt, disqualifiziert sich die FDP endgültig als wählbare Partei auf Bundesebene.
Der von mir seit vielen Jahren sehr geschätzte Asfa-Wossen Asserate, Grossneffe des äthiopischen Kaisers Haile Selassie, hat der NZZ eines seiner hochinteressanten Interviews gegeben. Ich teile bei weitem nicht alle seine Ansichten, aber bedenkenswert sind sie.
Natürlich kann jeder Rassismus so definieren, wie es ihm beliebt. Aber wenn alle oder die allermeisten weissen Menschen per Definition rassistisch sein sollen, wird der Begriff untauglich. Wissen Sie, ich werde heute sogar angeklagt, weil ich mich als «schwarz» bezeichne statt «of Colour». Solchen Leuten sage ich: «Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, als es hiess ‹Black is beautiful›.»
Sie halten nichts von Debatten über Strassennamen und Begriffe?
Das N-Wort ist mir auch zuwider. Aber meistens geht es um unproduktive, spalterische Debatten. Ich möchte lieber konstruktiv darüber diskutieren, wie wir die Bildungs- und Aufstiegschancen von Menschen mit Migrationsgeschichte verbessern und dafür sorgen, dass sie ein selbstverständlicher Teil der Gesellschaft werden. Wohin uns der Rassismus führt, wenn man Menschen nach Ethnien beurteilt, sieht man in meinem Vaterland.
Für die Reggae-Bewegung ist Haile Selassie ein Gott. In Kingston wurde er 1966 von Zehntausenden Jamaicanern am Flughafen empfangen, umweht von Marihuana-Schwaden. Wie haben Sie diesen Kult wahrgenommen?
Mit gemischten Gefühlen. Ich bewundere die Rasta-Bewegung wegen ihrer panafrikanischen Einstellung und ihrer Liebe zu Äthiopien. Als Mitglied der Äthiopisch-Orthodoxen Tewahedo-Kirche kann ich es aber nicht gutheissen, wenn der Kaiser zu Gott erhoben wird. Er selbst hat in seiner Antrittsrede während seines Staatsbesuchs in Jamaica unmissverständlich erklärt, dass er kein Gott sei, sondern nur ein Diener Gottes. Für Äthiopier, egal ob Christen oder Muslime, ist die Vergöttlichung eines Menschen Häresie.
Als Sie 1968 nach Deutschland kamen, um Philosophie zu studieren, spielten Bürgersöhne und -töchter gerade Weltrevolution und riefen zur Befreiung der Dritten Welt auf. Wie haben die 68er auf einen Adligen wie Sie reagiert?
Sie haben mich akzeptiert, obwohl ich konservativ war und nie an die Diktatur des Proletariats geglaubt habe. Mein grosses ideologisches Vorbild war Grossbritannien, eine konstitutionelle Monarchie. Ich war begeistert von den europäischen Aufklärern. Da die Linken Afrika damals zu ihrer Cause célèbre machten, konnten sie jedoch nicht sagen, dass ein Afrikaner Unrecht habe. Sie haben sich die schlimmen Worte, die sie mir eigentlich anhängen wollten – Reaktionär, Faschist oder was auch immer –, verkniffen, weil sie doch für die armen Afrikaner einstehen wollten.
Der Universität Stanford bzw. den Stanford Libraries wurde im Rahmen des Virtual Tribunals Projekts das gesamte Beweismaterial der Nürnberger Prozesse zur Verfügung gestellt. Das Material im Taube-Archiv des Internationalen Militärgerichtshofs (IMT) in Nürnberg umfasst Filmmaterial, Standbilder, vollständige Audioaufnahmen, Transkripte in mehreren Sprachen und etwa 250.000 Seiten digitalisierter Dokumente, einschließlich der Plädoyers der Angeklagten.
Zum Ende der Rubrik wieder Sehenswertes. Elons Musk hat der BBC ein Interview gegeben. Das ist von daher interessant, weil der Interviewer sagenhaft schlecht vorbereitet ist. Ein Beispiel: Er behauptet, seit der Übernahme von Musk sei der Anteil hasserfüllter Beiträge enorm gestiegen. Auf Nachfrage kann er allerdings kein einziges Beispiel nennen. Ich halte grundsätzlich viel von der BBC und bin der Meinung, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland sie sich öfter zum Vorbild nehmen sollte. So schlecht präpariert in ein derart wichtiges Gespräch zu gehen, ist allerdings peinlich.
Nick Cave spricht mit Freddie Sayers über sein neues Buch und viele andere interessante Themen. Cave gehört zu den wenigen in der Musik-/Kulturbranche, die sich offen kritisch über bestimmte Zeitgeisterscheinungen äußern.
Ein Fundstück, passend zum Atomausstieg: Im Jahr 1957 präsentierte Walt Disney den Film “Our Friend The Atom”. Ein interessantes Zeitdokument.
Kultur
Schon seit langer Zeit gehe ich in Berlin nur noch als Liebesbeweis ins Theater. München hielt ich diesbezüglich für die Insel der Glückseligen. Ein Irrtum, wie ich durch einen Artikel über die Kammerspiele einsehen musste. Was dort beschrieben wird, passt ebenso in Berlin und erklärt das oben Geschilderte gut.
Der Fall ist symptomatisch für Mundels Kammerspiele: Man hat einen interessanten Ansatz - hier: den vergessenen Friedenskongress, den mutige Frauen 1915 während des Ersten Weltkriegs organisierten -, findet dann aber keine ästhetisch überzeugende, über simples Bekenntnistheater hinausgehende Umsetzung.
Er sagt, es tue ihm weh, wenn er von Menschen höre: "Kammerspiele? Da geh ich nicht mehr hin." Das sagen leider sehr viele Menschen. Gerade das angestammte Münchner Publikum fühlt sich nicht angesprochen, auch nicht mehr erwünscht; und dieses Publikum ist nicht etwa rückwärtsgewandt und elitär, es liebt nur gutes Theater.
Es ist hier alles sehr gut gemeint, aber im Ergebnis oft nicht gut gemacht. Ästhetisch und inhaltlich ist vieles sensationell dürftig. Langweilig, vordergründig, sofort durchschaubar. Das Gros der Inszenierungen begnügt sich damit, Botschaften zu vermitteln, queere, feministische, antirassistische Positionen zu vertreten oder - Lieblingswort - zu "empowern". Oft genug werden dabei vor einem eh schon überzeugten Publikum weit offene Türen eingerannt. "Das Erbe" ist peinsames Leitartikel- und Betroffenheitstheater vor dem Hintergrund der rassistischen Anschläge in Mölln; "Anti War Woman" doku-feministisches Frontaltheater. Selbst die zum Theatertreffen eingeladene "Nora", eine Ibsen-Überschreibung, ist geprägt von dieser aufgedrückten Ermächtigungs- und Offensivhaltung, mit der die Figuren ihre Stimme erheben und sich selbst erklären. Platz für Feinheiten, Brüche, Abgründigkeit: nein.
Grundsätzlich stimmt etwas nicht mit der Programmierung, sonst gäbe es eine andere Balance aus Stücken, die auch ein künstlerisch anspruchsvolleres Publikum ansprechen, und den vielen Spezialangeboten für Peergroups, diversere Communities und bildungsferne Milieus. Und wer sagt, dass Schwule, Lesben und People of Color nicht auch zuerst große Kunst sehen wollen und keine zielgruppenbemühte Ansprache?
"Da geh ich nicht mehr hin" - Süddeutsche Zeitung
“Coverversion” der Woche: Ahmad Jamal 'The Awakening Mix' mixed by Chris Read
Am Sonntag starb der Jazzmusiker Ahmad Jamal im Alter von 92 Jahren. Es würde mir schwerfallen, aus seinem umgangreichen Schaffen einen Favoriten zu benennen. Sein Album “The Awakening” von 1970 hatte einen großen Einfluß auf Hip-Hop und wurde oft gesamplet. Deshalb gibt es heute keine Coverversion, sondern einen hervorragenden Mix von Chris Read für das Magazin “Wax Poetics”.
Epilog
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Ich schätze deinen Newsletter sowieso schon sehr, dieser hier war aber besonders herausragend.
Kaiser Melek und seine Familie interessieren mich schon seit langen also freue ich mich sehr darauf, heute Abend in aller Ruhe das Interview zu lesen.
Das, was du bezüglich der Kammerspiele beschrieben hast, ist leider ein weitaus größeres Phänomen.
Ich war letztes Jahr in einer Inszenierung von die Jungfrau von or Leon von Tschaikowsky und muss gestehen, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben, nicht bis zum Ende der Oper geblieben bin. Johanna war sehr „Empowered“, sehr nackt, sehr sexuell provokant, und die restlichen Darsteller haben den Großteil der Zeit damit verbracht, sexuelle Handlungen zu vollziehen und sich allgemein nicht passend zu dem Setting einer Kathedrale zu benehmen. Ich habe die Augen irgendwann geschlossen um mich einfach auf die Musik und den Gesang zu konzentrieren. leider war der Gesang auch nur so la-la also bin ich in der Pause gegangen und gut war’s.
Auch das hiesige große städtische Theater bietet mittlerweile Darstellungen, die mich bestenfalls deprimieren. Leider kenne ich auch mehrere andere Leute, den das aufgefallen ist. (Wäre ja schön wenn es einfach ich mit mürrischen Art wäre).
Ich bin eigentlich leidenschaftliche Theatergängerin und nehme generell unheimlich gerne am Kulturprogramm teil, nur die Lust ist mir mittlerweile sehr vergangen. Ich verdrehe mittlerweile oft die Augen wenn ich mal wieder im Theaterprogramm von Stücken die „ kritisch aufgearbeitet, wie feministisch interpretiert“ oder der gleichen lese. Es ist einfach schade.
Ich hab keine Lust auf den Quatsch. Wenn ich ins Theater gehe, will ich mich unterhalten lassen und eine tolle Geschichte gezeigt bekommen, nicht willkürlich Symboldarstellungen.